Who is watching you? – Tracker verschrecken mit „Ghostery“

Natürlich gibt es Cookies, die notwendig sind, damit eine Website richtig funktioniert. Aber es gibt auch jene Cookies, die nur einem Zweck dienen: So viele Informationen über den Nutzer sammeln wie möglich. Dadurch kann Werbung auf uns persönlich zugeschnitten oder die Informationen an Dritte verkauft werden. So oder so: Mit Informationen über uns lässt sich viel Geld machen.

Ghostery hilft gegen Cookies und personalisierte Werbung.

Bild: Sabrina Litz
Tracker verschrecken: Die Browser Erweiterung „Ghostery“ hilft Cookies aufzuspüren und so personalisierte Werbung abzublocken.

Bei meiner Suche nach nützlichen Add-ons bin ich auf „Ghostery“ gestoßen, eine Erweiterung für den Browser, die besser vor Tracking-Elementen wie Cookies schützen soll. Ob die Erweiterung wirklich sinnvoll ist? Das habe ich für euch getestet!

Positiv
– Datenschutz –
Als ich Ghostery aus dem Chrome Web Store meinem Browser hinzugefügen wollte, ging zunächst ein Pop-up Fenster auf, das mich extra darauf hingewiesen hat, auf welche Daten das Add-on zugreifen wird. „Zugriff auf Daten“ klingt im ersten Moment immer schlecht, aber ich empfand es sehr positiv, das der Anwender diese Information nicht irgendwo im Kleingedruckten untergehen ließ.

Pop up Fenster mit Hinweis auf Datenzugriffe

Der Hersteller von Ghostery weißt vor dem Herunterladen darauf hin, auf welche Daten er zugreifen wird.

Unter dem Punkt „Protect your privacy“ versichert der Hersteller, dass er keine Cookies im Browser hinterlässt und auch keine Daten seiner Nutzer einholt, außer diese nehmen am „GhostRank“ teil. Dadurch wäre es möglich anonymisiert Daten, über die Webseiten, die ich besucht habe, an Ghostery zu schicken. Ich habe diese Funktion allerdings abgestellt.

– Automatisches Update der Tracker-Elemente-Bibliothek
Immer wieder tauchen neue Tracking Elemente wie Cookies oder Beacons auf. Eine Bibliothek, die sich automatisch updated, stellt sicher, dass möglichst viele von ihnen aufgelistet werden.

– Who is watching you? Trackern auf die Schliche kommen –
Dank der „Alert Bubble“ weiß ich, wie viele und welche Tracker auf einer Seite vorhanden sind. Die Alert Bubble erscheint als kleiner Kasten oben rechts im Fenster beim Symbol des kleinen Geists. Ich kann nicht nur herausfinden, wer mich gerade trackt, sondern auch mehr Informationen über den Tracker einholen.

Alert Bubble zeigt Tracker Elemente an.

Die lila Alert Bubble gibt Aufschluss über die Tracker Elemente auf einer Seite. Erscheinen diese durchgestrichen, werden sie von Ghostery geblockt.

Negativ
– Kooperation mit der Werbeindustrie? –
Bei meiner Recherche sind mir auch einige kritische Anmerkungen zu Ghostery aufgefallen. Ghostery ist ein Tool, das aus dem Hause Evidon stammt.
Allein durch das Blocken von Tracking Cookies verdient Evidon nichts. Indem es allerdings die Datensammlung von geblockten Tracking-Elementen verkauft angeblich schon. Weiß ein Unternehmen auf welchen Seiten seine eigene Werbung blockiert wird, erfährt es automatisch die wertvolle Information, wo diese überhaupt auftaucht.
Eigentlich schien mir „Ghostery“ ziemlich perfekt zu sein. Doch dieses Hintergrundwissen gibt für mich einen kleinen Minuspunkt.

Fazit
Trotzdem fällt mein Fazit positiv aus. Ich finde es gut zu wissen, wer bei meinen Seitenbesuchen Informationen von mir abruft. Absolute Anonymität beim Surfen ist natürlich kaum möglich, aber mit Ghostery komme ich dem zumindest etwas näher.

Ghostery – Test auf amazon.de:
Am Beispiel der Amazon Seite habe ich drei Analyse-Tools, die Informationen zum Nutzerverhalten sammeln, näher betrachtet.

Analyse Tools auf Amazon

Auch auf Amazon werden Tracking Elemente eingesetzt.

Taucht Amazon Associates auf anderen Websites als Amazon auf, bedeutet dies, dass die Webseite Partner von Amazon ist und damit Geld verdient, dass sie für Amazon Artikel wirbt und Links zu Amazon setzt.

Google Analytics analyisiert die Klicks der Nutzer auf einer Website, z.B. auch soziale Interaktionen wie der Klick auf einen „Gefällt mir“ Button, wie lange man auf einer Seite geblieben ist, von welcher Seite man gekommen ist sowie die IP-Adresse und damit den Standort des Browsers.

DoubleClick sammelt Daten wie die besuchten Seiten, auf denen sich eine bestimmte Werbung befand, wann und wo auf einer Seite die Werbung gesehen wurde sowie die IP-Adresse. Auf Basis dieser Informationen werden Banner-Werbungen auf Nutzer zugeschnitten.



Erfahrt hier mehr zu Tracking Cookies und Ghostery:
„Christophers Blog“: Weiterer Erfahrungsbericht zu Ghostery
Artikel aus „Die Zeit“: Warum der Schutz vor Tracking immer schwieriger wird
Tabelle der 100 produktivsten Tracker-Elemente

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